Schon seit langem wollte ich mal eine
Grenzwanderung machen, welche auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Thüringen und
Bayern verläuft. Da dies jedoch nicht als Rundweg möglich ist, wurde das Vorhaben immer
wieder aufgeschoben. Natürlich sollte es unterwegs auch noch was zum Sehen geben.
Deshalb viel die Wahl auf ein Teilstück der innerdeutschen
Grenze des Coburger Landes welches sich vorbei an Heldburg bis zur Burgruine
Straufhain erstreckt. Leider sind hier öffentliche Verkehrsmittel nahezu unbekannt, weshalb
wir mit zwei Autos anreisten und je eines am Start auf einem Wanderparkplatz am Fuße
der Heldburg und eines am Ziel, einem Wanderparkplatz nördlich des Straufhain,
abstellten.
Bei herrlich sonnigem Herbstwetter ging es
gleich mit einem Anstieg hinauf zur Veste Heldburg los. Oben angekommen sollte man sich
unbedingt die Zeit nehmen die Burganlage zumindest einmal zu umrunden und evtl. auch
von innen zu besichtigen. Anschließend geht es weiter Richtung Holzhausen. Hier
kann wahlweise direkt über die Veste weiter gegangen werden oder der Weg um die Burg herum
gewählt werden, für den wir uns entschieden. Dieser ist etwas schwieriger zu finden.
Folgt man der Serpentinenstraße zur Burg hinaus, fehlt auf ca. 3m Breite die
hölzerne Leitplanke. Dies ist nicht ohne Grund so, denn hier beginnt der Weg. Oft
genutzt wird er nicht, daher ist er ziemlich zugewachsen und sollte im Sommer wohl gemieden
werden. Von Holzhausen aus, gehen wir weiter Richtung Norden, bis wir den ehemaligen
Grenzstreifen, deutlich erkennbar anhand der Betonplatten, erreichen. Laut Wanderkarte
sollte der Weg mit einem Wegweiser, bestehend aus einem blauen diagonalen Strich auf weißem
Grund, gekennzeichnet sein, wir konnten jedoch leider keinen einzigen davon finden.
Daher hier auch
mein track als Wegführung.
Ab hier ist die Wegführung eindeutig, denn wir
folgen dem Grenzstreifen bis kurz vor den Straufhain. Das hier knapp 30 Jahre kein Einfluss
auf die Natur stattfand ist deutlich zu erkennen. An kaum einer anderen Stelle in der
Region ist der Bewuchs mit Bäumen, Büschen und Gräsern derart unberührt wir hier. Umso
irrationaler wirken die ca. alle 300m errichteten Jägerstände, die so gar nicht ins Bild
passen wollen. Stimmig dazu verläuft der Weg hier auch nicht bretteben geradeaus,
sondern bietet die ein oder andere Steigung, die nicht gerade ohne ist, teilweise
wären ein paar Wanderstöcke nicht unnütz gewesen.
Auf Straufhain angekommen genießen wir den
Blick über das weite Land. Im Nordosten können wir Bad Rodach und den Georgenberg erkennen,
bei guter Sicht lässt sich sogar ein Blick auf das östlich gelegene Schloss Callenberg
erhaschen. Die Ruine an sich ist relativ unspektakurlär, da sie leider nicht sonderlich
erhalten ist, wer mehr darüber erfahren will kann sich hier weiter informieren.
Da unser Auto ja auf einem Parkplatz in der
Nähe auf uns wartete, ging es auf dem gleichen Weg wie hinauf auch wieder hinab, wobei wir
schon kurz nach der Burg nach rechts abbiegen. Auch hier lässt sich der Weg wieder nur
schwer erahnen, führt dann jedoch direkt gen Norden in Richtung der Verbindungsstraße
zwischen Streufdorf und Roßfeld. Wer möchte kann natürlich auch nach Streufdorf weiter
wandern und noch ein paar Kilometer drauf packen. Für uns endet die heutige Wanderung nach
knapp 14km und vielen neuen Eindrücken.
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Veste Heldburg
Feldweg nach Holzhausen
Grenzstreifen
Straufhain
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